Indianische 9-Kräuter ESSENZ

Newsletter Frühjahr 2015

Dr. Gabriele Feyerer

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a man riding a skateboard down the side of a ramp
a man riding a skateboard down the side of a ramp

“Es gab einmal eine Zeit, da die Natur den Menschen stärkte, ihn lehrte, seine Wunden heilte und ihm Lebenskraft verlieh. Er war voller Mitgefühl und liebte die Erde wie seine Mutter. Er wusste, dass ein der Natur entfremdetes Menschenherz verdorrt und hart wird. Diese Zeit ist nicht verschwunden; sie liegt noch in Dir und sie ist unzerstörbar. Es genügt, deine Sicht der Dinge zu ändern, den Lärm der Welt zum Schweigen zu bringen und die Sprache des Herzens wieder zu entdecken.“

(Ausspruch eines „roten“ Mannes)

Diese schönen Worte sind mir unlängst auf der Internetseite eines Freundes begegnet. Sie könnten wahrer nicht sein. Wer sich im Getriebe unserer lauten, gierigen Umwelt zermalmen lässt, hat verloren…daher sollten wir uns gerade jetzt im Frühling wieder bewusst werden, dass die Natur uns eigentlich alles gibt, was wir brauchen, um seelisch und körperlich „heil“ zu werden. Wenn nun alles wieder anfängt zu grünen und zu blühen, ist es auch für uns selbst Zeit, einen Neuanfang zu wagen – mit mehr Achtsamkeit für sich selbst, für andere Menschen und die wunderbaren Schätze der Natur, die uns täglich umgeben und nur darauf warten, sinnvoll genutzt zu werden.

Es grünt so grün…

Althergebrachtes und Unbekanntes über die Farbe des Lebens

(Quelle: www.werde-magazin.de)

Grün ist die am häufigsten in der Natur vorkommende Farbe und es ist die erste im Schöpfungsbericht genannte Farbe. Sie steht für Wachstum, Hoffung und Leben. Grün hat starke Symbolkraft und spielt auch in den Religionen der Welt eine wichtige Rolle – im christlichen Kirchenjahr ebenso, wie etwa im Islam. Der Prophet Mohammed soll nämlich vorzugsweise grün gekleidet gewesen sein.

Haben Sie am „Gründonnerstag“ wieder Spinat gegessen? Obwohl der Name dieses Tages eigentlich vom Wort „greinen“ (weinen) kommt. Man beklagt hier den Tod Christi. Das althochdeutsche „gruoni“ bedeutet aber auch „natürlich gewachsen“ und setzt sich im englischen „grow“ fort. In Irland begegnet uns Grün als Nationalfarbe und bei vielen Völkern spielte es seit jeher eine wichtige Rolle. Die Ägypterinnen schminkten sich mit grünem Lidschatten aus Malachitgestein, im Mittelalter stand grün stand für Liebe und Minnesang.

Die Klosterfrau Hildegard von Bingen betonte die Wichtigkeit, zur Gesundung der Augen längere Zeit auf grüne Rasenflächen zu blicken, und die gesundheitlichen Vorteile der „Grünkraft“ (lat. Viriditas) natürlicher Lebensmittel ist durch die moderne Forschung bestätigt worden. Saftig-grüne Nahrung aus der Natur ist „lebendig“ und voller Vitalstoffe. Kräuter sind in grüner Frische wirksam – genauso aber in getrockneter Form, wie man während der Anwendung von "Original Indian Essence" oder beliebigen Heiltees deutlich selbst erfahren kann.

Manch ein Musiker war und ist in der Lage, Töne als Farben wahrzunehmen. Der russische Musiker A. Skrjabin stellte sich den Ton „A“ grün vor. Der Autor Vladimir Nabukov sah das Alphabet als Farbpalette – er bezeichnete die Buchstaben F, P und T in diversen Grüntönen. Mit grün verbindet man überdies bestimmte Geschmacksrichtungen – am öftesten Pfefferminze und diese Farbe erscheint den meisten „kühl“ und erfrischend. Grün wird aber auch mit Gift in Verbindung gebracht – vielleicht weil für unsere Vorfahren Grünes in der Natur oftmals gefährlich, weil noch unreif, unverträglich und somit vielleicht giftig war.

Wie man verschiedene Grüntöne wahrnimmt, hängt aber von ihrer Mischung ab. Mit rosa und hellgelb wirkt es fröhlich, mit zu viel gelb oder braun wie „verfaulter Salat“, zusammen mit schwarz gar hässlich und abschreckend. Blaugrün erweckt das Gefühl von Meer und Urwäldern, manche indigenen Dialekte kannten für grün und blau nur ein einziges Wort.

Sattgrüne Kleidung war früher ein Privileg des Adels und zog die Blicke auf sich. Es wurde bald zur weltweiten Modefarbe, aber Grüntöne konnten damals sehr giftig sein, wie das so genannte „Schweinfurter Grün“, das aus Arsen und Grünspan hergestellt wurde. Als Napoleon auf die Insel St. Helena verbannt wurde, lebte er dort in Räumen, die mit diesem Schweinfurter Grün ausgestattet waren. Durch das lange Einatmen der Dämpfe starb er schließlich an einer Arsenvergiftung. Dass man auch den Teufel in Märchen und Sagen gerne als „Grünrock“ darstellte, soll unsere Aufzählung beenden – wenden wir uns lieber einem angenehmen „Grünzeug“ zu.

Giersch – der vergessene Heilschatz

Auch wenn Sie sonst keine Frühlingskräuter essen, sollten Sie sich im Garten oder an schattigen Hecken und lichten Wäldern doch einmal nach dem bekannten Giersch oder Geißfuß (Aegopodium podagraria L.) umsehen. Dieses verkannte „Unkraut“, das man – einmal angesiedelt – nie wieder ganz entfernen kann, ist nämlich ein gutes Beispiel für unsere Naivität in Bezug auf die Kräfte der Natur. Statt Giersch zu vernichten oder beim Jäten zu verzweifeln, gehört er nämlich in den Kochtopf!

Obwohl ich selbst Giersch roh nicht essen mag (außer in einen „grünen Smoothie gemixt), so passt er doch gekocht für alle Gerichte, die ansonsten Spinat erfordern. Die jungen Gierschblätter enthalten sehr große Mengen an Vitaminen und Mineralstoffen. Früher als „Gichtkraut“ bekannt und genutzt, hat der Giersch heute nur noch Bedeutung in der informierten Volksheilkunde. Wie beim guten alten Gänseblümchen (ein Hustenmittel) scheint man nicht mehr zu glauben, dass so etwas „Einfaches“ derart gesund sein könnte. Doch gerade diese Pflanze passt in der Frühjahrsküche ausgezeichnet zu einer Kur mit „Original Indian Essence“. Zusätzlich mindestens jeden zweiten Tag ein Gericht mit Giersch und Sie müssen sich beim Gärtnern nicht mehr vor diesem „Unkraut“ fürchten, tun aber gleichzeitig Ihrem Körper enorm viel Gutes.

Giersch gegen Frühjahrsmüdigkeit! Giersch entsäuert den Körper und verbessert den Lymphfluss. Er ist außerdem eine der kaliumreichsten Pflanzen – eine gute Alternative, wenn Sie wenig Obst essen, weil Sie es vielleicht schlecht vertragen. Bei Giersch gibt es keine Unverträglichkeit und gekocht verliert er auch seinen starken Eigengeschmack. Er aktiviert die Ausscheidung über Nieren und Harnwege – gut zu kombinieren für diesen Zweck mit Löwenzahnsalat! Bei Rheuma und Gicht war der Giersch früher das Mittel der Wahl. Darauf verweist schon der zweite Teil des lateinischen Namens …podagraria („Gicht heilend“). Am wirksamsten sind die hellgrünen frischen Triebe, aber man sammelt die Blätter bis Ende Mai vor der Blüte. Sogar die getrockneten Samen sollen als Teeaufguss heilend wirken.

Sie sehen: die Natur schenkt uns besonders jetzt wieder eine Fülle an Möglichkeiten, um gesund zu bleiben und zu werden!

Hier noch mein Rezept-Tipp für Sie:

Giersch-Pesto

80 – 100g gehackter Giersch, 80 – 100 ml bestes Olivenöl, 60g leicht geröstete Pinienkerne,

2 – 3 Knoblauchzehen ausgepresst, 50 – 60g geriebener Parmesan, Salz

Gehackten Giersch, Knoblauch und Öl im Mixer pürieren (nicht zu lange), Pinienkerne zerstoßen und mit dem Parmesan und etwas Salz unterrühren. Abgefüllt in kleinere Gläser hält sich dieses Pesto – oben mit Öl bedeckt – ca. 2 Wochen im Kühlschrank. Man kann auch Spitz- und jungen Breitwegerich oder Rucola beimischen – ganz nach Geschmack. Das Pesto gleich über frisch gekochte Nudeln geben oder am Ende der Kochzeit Gemüsesuppen und Eintöpfen zufügen.

Guten Appetit – so schmeckt der Frühling!

© Gabriele Feyerer