Indianische 9-Kräuter ESSENZ

Sondernewsletter – Weihnachten 2011 – von Gabriele Feyerer

Dr. Gabriele Feyerer

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a man riding a skateboard down the side of a ramp
a man riding a skateboard down the side of a ramp

Advent: Zeit der Besinnung – Zeit der guten Düfte

Die Vorweihnachtszeit eröffnet eine gute Gelegenheit, unserem Körper eine Kur mit Original Indian Essence zu gönnen. Nach all den pikanten und süßen Köstlichkeiten der (leider gar nicht mehr) stillsten Zeit des Jahres, bietet sich später eine weitere Trinkkur an, um den „Silvesterkater“ und die Folgen langer Ballnächte zu bekämpfen. Versuchen Sie nun bewusst, ihrem Körper und Ihrer Seele Gutes zu tun, denn leider sind Feiern und Feste am laufenden Band unserer Gesundheit nicht sehr zuträglich.

Die Kunst des Räucherns zur Stärkung und Reinigung

Zu Weihnachten lebt auch der uralte Brauch des Räucherns alljährlich wieder auf. In unseren Breiten zielte man damit – vor allem in den so genannten Rauhnächten – auf die Austreibung böser Geister. In der heiligen Nacht des 24. Dezember werden noch heute Haus, Garten und Viehställe ausgeräuchert und zu mitternächtlicher Stunde kann man die Tiere sprechen hören. Wer allerdings dabei ertappt wird, den bestrafen die Belauschten mit dem Tode – so jedenfalls erzählt man es sich in der Steiermark, wo ich zu Hause bin. Wie dem auch sei – Räuchern ist ein schönes Ritual, das Energien klärt und nicht nur von indigenen Völkern, sondern auf allen Kontinenten seit Jahrtausenden gepflegt wird.

Für die Indianer Nordamerikas war der Rauch ihrer „Friedenspfeifen“ sehr bedeutsam. Er stellte quasi ein „Telefon nach oben“ zum Großen Geist dar. Wünsche und Absichten, vor allem aber Dankgebete wurden so in den „Himmel“ getragen. Man verräucherte in Gefäßen auch regelmäßig Pflanzenteile, Wurzeln, Rinden und andere Naturstoffe, um Heilungs- und Reinigungszeremonien zu unterstützen. Heiliger Tabakrauch bewahrte die Teilnehmer eines Rituals vor dem Einfluss böser Mächte. Verteilt und gefächelt wurde der Rauch mit heiligen Adlerfedern. Am meisten benutzt wurden – und werden – folgende Räucherstoffe:

Weißer Salbei („White Sage“): äußerst starke „männliche“ Ritualpflanze für Reinigung und Heilung. Er ist stärkend, wirkt antiseptisch, beruhigend und fiebersenkend. Eine Räucherung mit weißem Salbei fördert den Frieden, das Verständnis und schärft die innere Wahrnehmung.

Zedernspitzen:weibliches“ Gegenstück zum weißen Salbei, stärkend und zentrierend. Das Verbrennen von Zedernspitzen schützt vor Ansteckung mit übertragbaren Krankheiten. Vor allem an der kanadischen und kalifornischen Küste ist diese mächtige Zeder (eigentlich eine Thuja-Art) anzutreffen. Die „First Nation People“ Kanadas schnitzen bis heute aus dem Holz ihre Totempfähle. Eine Zedernräucherung verbindet alle 4 Elemente (Feuer, Wasser, Erde, Luft) und stellt Harmonie her.

Kalmuswurzel: nordamerikanische Indianer schätzten besonders ihre reinigende Kraft bei Schwitzhüttenzeremonien. Sie wirkt gegen Übelkeit und Verdauungsbeschwerden.

Wacholderspitzen: gelten als stark entgiftend, abwehrstärkend und bereiten den Weg für Visionen. Auch die Beeren werden zerstoßen und geräuchert.

Sweetgrass: wird von vielen Indianerstämmen für Reinigung und Harmonie verwendet.

Der zarte, vanillige Duft passt gut zum weißen Salbei und hilft als große „Kraftpflanze“ bei Erkältung oder Bauchschmerzen. Sweetgrassrauch ruft gute Geister herbei und bringt Schönheit in die Herzen der Menschen.

Präriebeifuß („Sage“): gehört zu den ältesten Räucherstoffen, er wirkt gegen Husten, Erkältung, Kopfschmerzen, ist fiebersenkend und antibakteriell. Er wurde viel verwendet, um Mutter Erde mit dem Großen Geist zu verbinden und negative Gedanken zu vertreiben.

Copalharze (diverse Arten): starke spirituelle Bedeutung, in Mittel - und Südamerika ebenso viel verwendet, wie bei uns und im Orient die Weihraucharten. Copal wirkt schmerzlindernd, schützend gegen Fremdenergien und öffnet die Seele für Visonen.

Dies sind nur einige Beispiele aus dem reichen Fundus indianischer Räucherstoffe. In Europa gibt es andere Räucher- und Ritualpflanzen, die ähnliche Wirkspektren entfalten, darunter Angelika (Engelwurz), Alant, Beifuß, Eisenkraut, Rosmarin, Minze, Lavendel, Fenchel, Lorbeer, Mistel, vielerlei Gewürze – von Anis bis Zimtkassia – und vieles mehr. Eine Beschäftigung mit Räucherzeremonien und Räucherstoffen ist sehr lohnend. Natürlich kann man auch die Bestandteile von Original Indian Essence verräuchern und damit eine Teekur in besonderer Weise unterstützen. Man gibt dazu jeweils einen halben Teelöffel der trockenen Mischung auf vorgeglühte Räucherkohle und wiederholt dies ein- bis drei Mal.

Zur Technik des Räucherns

Achten Sie sorgfältig auf die Qualität von Räucherstoffen. Keine gefärbten, aromatisierten oder gar synthetischen Substanzen verwenden – sie können sehr schädlich sein, nicht nur für die Lungen! Beim Selbersammeln seien Sie bescheiden, nehmen Sie immer nur wenig und dies mit Dankbarkeit für die Natur und ihre „Geister“. Richten Sie niemals Schaden an; verwunden Sie nicht absichtlich Bäume (etwa für Fichten- oder Kiefernharz). Sammeln Sie nicht an belasteten und verschmutzten Orten. Räucherkräuter müssen vor Gebrauch „rascheltrocken“ sein, sodass man sie zwischen den Fingern zerreiben kann. Gewürze sollte man mörsern, damit sie nicht in der Hitze platzen. Bewahren Sie die Stoffe und Pflanzenteile in Papiersäcken, noch besser dunklen Gläsern auf.

Sie brauchen ein feuerfestes Gefäß – Metall-, Ton- oder Steinschale, Sand (kann auch aus der Natur stammen) und Räucherkohle. Entzünden Sie die Räucherkohle vorsichtig auf einem Gitter oder halten Sie sie mit einer Räucherzange und legen Sie, wenn sie zu sprühen beginnt, in das zur Hälfte mit Sand gefüllte Räuchergefäß. Sobald sie durchglüht und einen weißen Rand bekommt, können Sie jeweils wenig Räucherstoff auflegen (mit langem Stiel-Löffel). Nehmen Sie sich Zeit und genießen Sie den Duft und die besondere Athmosphäre. Mit großen, gereinigten Vogelfedern, die Sie eventuell selbst in der Natur finden können, fächeln Sie den Rauch in alle Ecken ihres Hauses oder Ihrer Wohnung (nach Reinigungszeremonien gut lüften). Selbst können Sie sich über das Rauchgefäß stellen, Handflächen- und Fußsohlen räuchern oder sich ganz mit dem Rauch umfächeln – dabei bitte immer sehr vorsichtig zu Werke gehen und nicht an das heiße Gefäß stoßen. Räuchergefäße am Ende immer ins Freie stellen und niemals drinnen unbeaufsichtigt lassen! Erhöhte Vorsicht bei Anwesenheit von Kindern und Haustieren! Unterlassen Sie das Räuchern in der Nähe von Babys und Kleinkindern und räuchern sie niemals mit unbekannten oder als giftig deklarierten Pflanzen, Rinden oder Wurzeln! Beim Zusammenstellen von Mischungen, nehmen Sie nicht zu viele Substanzen, folgen Sie dabei ruhig Ihrer Nase und Ihrem Gefühl. Informieren Sie sich am Besten vorab in guten Büchern zum Thema Räuchern (siehe unten).

Bleibt mir somit nur noch, Ihnen ein frohes Weihnachtsfest mit guten Düften und ein erfolgreiches Jahr 2012 zu wünschen, das uns allen Gesundheit, Weisheit, Einsicht und neue spirituelle Erkenntnisse bringen möge.

Buchtipps:

Marlis Bader: Räuchern mit heimischen Kräutern, Goldmann-Verlag

Christine Fuchs: Räuchern mit heimischen Pflanzen, Kosmos-Verlag

Thomas Kinkele: Räucherstoffe und Räucherrituale, Windpferd-Verlag